(DE) Die Ausstellung Daisy lädt zur Auseinandersetzung mit Fragen des Komforts im Kontext des häuslichen und bewohnten Raums ein. Eine Analogie zwischen Innenräumen, physischen und mentalen Zuständen. Bestehende Strukturen und Erzählungen unterlaufen die formale und konzeptionelle Sprache von Objekten, Möbeln und Materialien der häuslichen Sphäre. Ein Raum der versucht uns architektonisch, sozial und geistig zu schützen und Erwartungen an einen Ort an dem wir uns wohl fühlen sollen. Das Innere, dass sich intim und nah anfühlen kann, gleichzeitig aber auch unangenehm und erdrückend sein kann. Ein Gefühl der Ambivalenz das sich durch die Ausstellung zieht. In Ihrer Arbeit greift Andrea Cindy Raemy oft auf Materialien und Gegenstände zurück, die es schon einmal gab, die möglicherweise schon eine Geschichte haben und die wahrscheinlich schon einmal an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit waren. Neben dem primären Nutzen dieser Gegenstände und Materialien, der darin besteht, unser tägliches Leben zu erleichtern, vermittelt ihr Design die Illusion von Harmonie zwischen unserem Bewusstsein und dem Raum. Durch ihre Omnipräsenz im Alltag nehmen die Möbel auch Erinnerungen, Emotionen und Gefühle auf, gute wie schlechte. Sobald sie uns vertraut werden, übersteigt ihr emotionaler Wert ihren materiellen und ästhetischen Wert. Bei näherer Betrachtung zeigen sich komplexe Konstruktionen, in denen sich Stimmungen, soziale Machtstrukturen und die Herstellung von Bindungen manifestieren. Durch Wiederaneignung, Transformation oder Assemblage werden Ihre Werke zu seltsamen Kreaturen, absurden Objekten oder traumhaften Landschaften. Einmal an der Wand oder auf dem Boden installiert, sind diese umgestalteten Objekte Altäre des Wachtraums, der Rückeroberung der Kontrolle über den Alltag, unserer Fähigkeit, die Grenzen des Raums zu durchbrechen, den wir uns ausgesucht haben oder der uns auferlegt wird.
(EN) The exhibition Daisy invites an exploration of questions of comfort in the context of domestic and inhabited space. An analogy between interior spaces, physical and mental states. Existing structures and narratives subvert the formal and conceptual language of objects, furniture and materials of the domestic sphere. A space that tries to protect us architecturally, socially and mentally, and expectations of a place where we should feel comfortable. The interior that can feel intimate and close, but at the same time can be uncomfortable and oppressive. A sense of ambivalence that runs through the show. In her work, Andrea Cindy Raemy often draws on materials and objects that have existed before, that may already have a history and that have probably been in another place and time. Besides the primary use of these objects and materials, which is to facilitate our daily lives, their design gives the illusion of harmony between our consciousness and space. Through their omnipresence in everyday life, furniture also absorbs memories, emotions and feelings, both good and bad. Once they become familiar to us, their emotional value exceeds their material and aesthetic value. A closer look reveals complex constructions in which moods, social power structures and the creation of bonds manifest themselves. Through re-appropriation, transformation or assemblage, her works become strange creatures, absurd objects or dreamlike landscapes. Once installed on the wall or floor, these transformed objects are altars of waking dream, of reclaiming control over everyday life, of our ability to break through the boundaries of the space we have chosen or that is imposed on us.
DAISY
27.10. - 19.11.2023
Andrea Cindy Raemy
(DE) Die Ausstellung Daisy lädt zur Auseinandersetzung mit Fragen des Komforts im Kontext des häuslichen und bewohnten Raums ein. Eine Analogie zwischen Innenräumen, physischen und mentalen Zuständen. Bestehende Strukturen und Erzählungen unterlaufen die formale und konzeptionelle Sprache von Objekten, Möbeln und Materialien der häuslichen Sphäre. Ein Raum der versucht uns architektonisch, sozial und geistig zu schützen und Erwartungen an einen Ort an dem wir uns wohl fühlen sollen. Das Innere, dass sich intim und nah anfühlen kann, gleichzeitig aber auch unangenehm und erdrückend sein kann. Ein Gefühl der Ambivalenz das sich durch die Ausstellung zieht. In Ihrer Arbeit greift Andrea Cindy Raemy oft auf Materialien und Gegenstände zurück, die es schon einmal gab, die möglicherweise schon eine Geschichte haben und die wahrscheinlich schon einmal an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit waren. Neben dem primären Nutzen dieser Gegenstände und Materialien, der darin besteht, unser tägliches Leben zu erleichtern, vermittelt ihr Design die Illusion von Harmonie zwischen unserem Bewusstsein und dem Raum. Durch ihre Omnipräsenz im Alltag nehmen die Möbel auch Erinnerungen, Emotionen und Gefühle auf, gute wie schlechte. Sobald sie uns vertraut werden, übersteigt ihr emotionaler Wert ihren materiellen und ästhetischen Wert. Bei näherer Betrachtung zeigen sich komplexe Konstruktionen, in denen sich Stimmungen, soziale Machtstrukturen und die Herstellung von Bindungen manifestieren. Durch Wiederaneignung, Transformation oder Assemblage werden Ihre Werke zu seltsamen Kreaturen, absurden Objekten oder traumhaften Landschaften. Einmal an der Wand oder auf dem Boden installiert, sind diese umgestalteten Objekte Altäre des Wachtraums, der Rückeroberung der Kontrolle über den Alltag, unserer Fähigkeit, die Grenzen des Raums zu durchbrechen, den wir uns ausgesucht haben oder der uns auferlegt wird.
(EN) The exhibition Daisy invites an exploration of questions of comfort in the context of domestic and inhabited space. An analogy between interior spaces, physical and mental states. Existing structures and narratives subvert the formal and conceptual language of objects, furniture and materials of the domestic sphere. A space that tries to protect us architecturally, socially and mentally, and expectations of a place where we should feel comfortable. The interior that can feel intimate and close, but at the same time can be uncomfortable and oppressive. A sense of ambivalence that runs through the show. In her work, Andrea Cindy Raemy often draws on materials and objects that have existed before, that may already have a history and that have probably been in another place and time. Besides the primary use of these objects and materials, which is to facilitate our daily lives, their design gives the illusion of harmony between our consciousness and space. Through their omnipresence in everyday life, furniture also absorbs memories, emotions and feelings, both good and bad. Once they become familiar to us, their emotional value exceeds their material and aesthetic value. A closer look reveals complex constructions in which moods, social power structures and the creation of bonds manifest themselves. Through re-appropriation, transformation or assemblage, her works become strange creatures, absurd objects or dreamlike landscapes. Once installed on the wall or floor, these transformed objects are altars of waking dream, of reclaiming control over everyday life, of our ability to break through the boundaries of the space we have chosen or that is imposed on us.